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AutorenbildNikolaus Velich

Pilzinfektion bei Hund und Katze - Alles was Ihr zum Thema wissen müsst!

Eure Haustiere haben plötzlich kahle Stellen im Fell? Sie verlieren mehr Haare und Schuppen, kratzen sich häufiger und mit der Zeit werden diese Flecken immer größer?

Das hört sich so an, als ob sich Euer Liebling einen Hautpilz eingefangen hat! Was das genau bedeutet, wie ihr es vorzeitig erkennen könnt und natürlich wie man so eine Pilzinfektion am besten behandelt, werden wir euch in diesem Blogbeitrag genauer erklären!


Dermatophytose, besser bekannt als Ringflechte, ist die bei uns am häufigsten vorkommende Pilzerkrankung unserer Haustiere. Sie entwickelt sich oft an der Schnauze, insbesondere bei Hunden, die häufig graben.

Die Pilzsporen, die die Haut und die Haare von Hunden und Katzen infizieren und die unschönen Läsionen verursachen, kommen nämlich vermehrt im Boden vor.



Ringflechte oder Dermatophytose, wie sie wissenschaftlich genannt wird, ist tatsächlich eine Pilzinfektion von Haut, Haaren und / oder Nägeln. Während eine Diagnose einer Pilzerkrankung sich kurz schockierend anhören kann, verursacht sie selten ernsthafte Probleme und ist sowohl behandelbar als auch in gewissem Maße vermeidbar. Das frühzeitige Erkennen von Dermatophytosen kann die Übertragung verhindern und die Kontamination begrenzen. Daher sollten Hundebesitzer mit den häufigsten Anzeichen vertraut gemacht werden.


Welche Hunde / Katzen haben ein erhöhtes Risiko einem Hautpilz zu erkranken?

Obwohl es überall auf der Welt diese Pilze gibt, stecken sich unsere Vierbeiner nur unter gewissen Voraussetzungen an.

Grundsätzlich sind das Welpen, ältere Hunde / Katzen und Hunde / Katzen mit einem geschwächten Immunsystem.


Weitere Risikofaktoren sind:

  1. schlechte Ernährung

  2. hoher Stress (z. B. Tierheime)

  3. Haut mit Vorerkrankungen und

  4. enger Kontakt mit betroffenen Tieren

Die gute Nachricht ist, dass das Auftreten von Ringflechte bei gesunden Hunden und Katzen relativ selten ist. Selbst wenn ein Hund Kontakt mit einem infizierten Kollegen hatte, bedeutet das nicht, dass er die Krankheit entwickeln wird.


Klinische Symptome Eurer Haustiere

Bei Hunden sowie Katzen sind Kopf, Ohren, Schwanz und Vorderpfoten die häufigsten Infektionsherde, obwohl sie an jedem Körperteil auftreten können.


Die Infektionen manifestieren sich in der Regel als kleine, nicht juckende, asymmetrische Flecken, an denen die Haare ausfallen. Mit der Zeit breiten sich diese Flecken nach außen aus. Nicht immer zeigt sich diese Erkrankung gleich, manchmal kann auch Kombination von Haarausfall, Schuppen, Krusten, Rötung und Veränderungen des Nagelwachstums beobachtet werden.


Die betroffenen Haarschäfte sind normalerweise spröde und brechen in der Nähe der Hautoberfläche, wodurch sich die Hautveränderung „stoppelig“ anfühlt und den Anschein einer Rasur erweckt.


Im frühen Stadium enthält das Zentrum der Läsion häufig helle Hautschuppen, die ihr ein pudriges Aussehen verleihen, während die Ränder im Allgemeinen rötlich gefärbt sind. Bläschen und Pusteln können ebenfalls gesehen werden.

Diese Flecken können manchmal einzeln und manchmal an mehreren Stellen des Körpers vorhanden sein. Wenn der Pilz wächst, können sich die Läsionen unregelmäßig formen und ausbreiten und einzelne Läsionen können sich zu großen, unregelmäßigen regionalen Flecken verbinden.

Kann mein Hund / meine Katze einen Hautpilz auf mich übertragen?

Die kurze Antwort: JA!


Einige der Erreger sind artspezifisch, was bedeutet, dass sie nur eine Art infizieren. Andere wiederum können zwischen verschiedenen Tierarten, einschließlich Menschen, übertragen werden. Die drei häufigsten Pilzarten, die bei Hunden einen Hautpilzinfektion verursachen, sind Microsporum canis, Microsporum gypseum und Trichophyton mentagrophytes.


Jede davon ist zoonotisch, was bedeutet, dass die Infektion zwischen Tieren und Menschen übertragbar ist!


Deswegen ist es essentiell, nach jedem Mal Streicheln oder eventuell nach dem Auftragen einer Creme auf die betroffene Stelle sich unbedingt die Hände gründlich zu waschen!

Wie behandelt man am besten einen Hautpilz?

In lebenden Wirten verbleiben Dermatophyten normalerweise in oberflächlichen Geweben wie Haut, Haaren und Nägeln.

In seltenen Fällen können Dermatophyten jedoch tiefer in den Körper eindringen und in subkutane Gewebe und andere Stellen eindringen, insbesondere bei immungeschwächten Wirten.


Infektionen bei gesunden Tieren sind in der Regel selbstlimitierend und können innerhalb weniger Monate ohne Therapie verschwinden. Eine Behandlung wird aber trotzdem empfohlen, um die Genesung zu beschleunigen sowie die Umweltbelastung und das Übertragungsrisiko zu verringern.

Es gibt keinen universellen Behandlungsplan für Hautpilzinfektionen; Euer Tierarzt wird einen Plan entwickeln, der auf der Schwere der Infektion, der Anzahl der betroffenen Haustiere oder eventuell der Anzahl der Kinder und anderer gefährdeter Personen im Haushalt basiert.

Eine wirksame Therapie umfasst die Beseitigung der Infektion des Hundes durch topische und / oder systemische Therapien, die Verhinderung einer weiteren Verbreitung sowie die Desinfektion und Entfernung von infektiösem Material in der Umwelt.


Topische Anwendung bedeutet, dass eine Creme oder ein Mittel lokal, also direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen wird. Im Vergleich dazu wird bei der systemischen Therapie eine Tablette bzw. Spritze gegeben, damit der Wirkstoff sich so im ganzen Körper verteilt.

Eine topische Behandlung kann für einen Zeitraum von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten erforderlich sein.

Die Verabreichung eines oralen Antimykotikums kann eine wichtige Ergänzung zur topischen Therapie sein, insbesondere bei chronischen oder schweren Fällen.

Die Nachteile einer systemischen Behandlung sind die relativ hohen Kosten der Arzneimittel und die Möglichkeit von Nebenwirkungen, die bei der Entwicklung eines Behandlungsplans berücksichtigt werden müssen. Hunde, die systemische Antimykotika erhalten, sollten engmaschig überwacht und alle Anweisungen zur Verabreichung der Medikamente müssen sorgfältig befolgt werden.

"Umwelttherapie" - Der Grundpfeiler der Behandlung

Eine sorgfältige und gründliche Desinfektion der Umwelt Eures Hundes ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Ohne angemessene Berücksichtigung dessen kann die Infektion möglicherweise nicht verschwinden, sich ausbreiten oder sogar eine erneute Infektion verursachen.


Infizierte Haare zum Beispiel enthalten zahlreiche mikroskopisch kleine Pilzsporen, die in die Umwelt abgegeben werden können und fast zwei Jahre überleben können.

Da eine Infektion anderer Tiere und Menschen entweder durch direkten Kontakt mit einem infizierten Hund oder durch Kontakt mit Pilzsporen auftreten kann, solltet Ihr jetzt alles reinigen, mit dem euer Haustier in Kontakt gekommen ist - und dies zumindest während der ersten 2 Wochen der Behandlung fortsetzen!


Nach der Diagnose eines Hautpilzes sollte so bald wie möglich eine gründliche Erstreinigung des gesamten Hauses erfolgen, wobei Ihr besonders auf die Lieblingsstellen eurer Haustiere abzielen solltet. Entfernt mechanisch Haare, Hautschuppen und Hautpartikel von allen Oberflächen. Beachtet bitte, dass das Staubsaugen allein keine Oberflächen desinfiziert, aber infektiöses Haar entfernt. Deswegen empfiehlt es sich, anschließend auch alle Oberflächen die eventuell kontaminiert sind, mit Einmaltüchern zu reinigen.


Wenn das Ziel schon in Sicht ist...


Viele Hunde und Katzen sprechen ziemlich schnell auf die Behandlung an und zeigen oft innerhalb von ein bis zwei Wochen eine Besserung. Die vollständige Behandlung zur Beseitigung der Infektion dauert normalerweise mindestens sechs bis zehn Wochen, kann jedoch sogar drei bis vier Monate dauern. Also: Bitte nicht verzagen!


Wichtig ist vor Allem, die Behandlung nicht sofort abzubrechen sobald das Problem optisch geheilt erscheint!


Hunde können auch dann noch infektiöse Pilze tragen, wenn die Anzeichen vollständig abgeklungen sind. Wiederkehrende oder anhaltende Infektionen sind in der Regel das Ergebnis von Behandlungsversagens, das entweder durch unzureichende Therapiedauer oder durch unzureichende Dekontamination der Umwelt verursacht wurde.



Zum Schluss noch die gute Nachricht: Fast alle Hunde erholen sich ganz ohne Langzeiteffekte vollständig! Sogar der Haarausfall ist nicht dauerhaft und der Großteil unserer Haustiere sieht bald wieder so aus wie früher. Wir Menschen hingegen können ein dauerhaftes Trauma vom vielen Putzen entwickeln 😃

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