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Zeck Weg! Worauf muss ich achten und wie verhalte ich mich richtig

Autorenbild: Nikolaus VelichNikolaus Velich

Willkommen zur ersten Ausgabe unseres Blogs der Tierarztpraxis Velich!

Wie schon in unserem letzten Newsletter möchte ich mich dieses Mal ganz dem Thema Zecken widmen. (Ihr kennt unsere Newsletter noch nicht? Meldet Euch ganz einfach auf unserer Seite dafür an und bleibt immer auf dem Laufenden!).


Warum haben wir Tierärzte eigentlich so Angst vor Zecken?

Grundsätzlich sind die kleinen Zecken selbst natürlich nicht furchteinflößend und auch kaum gefährlich. Ähnlich wie bei den wahrscheinlich noch unbeliebteren Gelsen saugen nur die Weibchen Blut, welches auch sie dann später für die Produktion der Eier benötigen. Um vom ahnungslosen Wirt unbemerkt Blut saugen zu können, injiziert die Zecke bei ihrem ersten Biss ihren Speichel. Und hier kommen wir dem Problem schon etwas näher: Der Zeckenspeichel hat eine ganz essentielle Rolle im Leben der Zecke, denn in ihm steckt eine Art “Betäubungsmittel”, die es der Zecke so ermöglicht, unentdeckt Blut zu saugen.

Bei manchen Zecken stecken aber auch noch mikroskopisch kleine Bakterien und Viren im Speichel, die zwar für die Insekten selbst harmlos sind, aber für uns Menschen und unsere Haustiere gefährliche Krankheitserreger darstellen. Bei den bei uns wohl bekanntesten der durch Zeckenbisse verursachten Krankheiten handelt es sich bei Menschen um FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis), während der Hund, vor allem in Ostösterreich, am häufigsten von der Babesiose betroffen ist. Mittlerweile hat aber auch die Borreliose bei unseren Haustieren längst Fuß gefasst. Katzen werden von Zecken natürlich auch nicht verschont, jedoch sind diese wesentlich resistenter gegen jene Krankheiten und nur selten kommt es zu Erkrankungen. Welche das im seltenen Fall sind seht Ihr hier.



Wo genau halten sich Zecken auf und wann muss ich auf der Hut sein?

Zecken fallen natürlich nicht einfach vom Himmel. Durch spezielle Sinnesorgane ausgestattet, warten auf der Spitze eines langen Grashalms oder schaukeln auf dem Blatt eines niedrigen Strauchs in ca. einem Meter Höhe. Sie reagieren vor allem auf Wärme und Geruch und können ihre „Beute“ über dutzende von Meter wahrnehmen. Die kleinen Biester werden dann einfach von vorbeitrabenden Hunden oder Spaziergängern im Vorbeigehen abgestreift oder sie lassen sich einfach auf diese fallen.

Zecken-Hochsaison ist bei uns in der Regel von März bis Oktober Österreich. Die Wetterlage ist jedoch entscheidend. Zecken können bei warmen Wetter bereits mit März oder sogar im Februar auftreten und je wärmer es im Herbst ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit auf Zecken zu treffen.


5 Tipps wie du dein Haustier am besten vor Zecken schützt


  • Vorsorge ist besser als Nachsorge: Kümmere Dich rechtzeitig um einen Zeckenschutz! Tiere, die regelmäßig ins Freie gehen, können durch Zeckenschutzpräparate (Spot-On, Sprays, Halsbänder) vorbeugend geschützt werden. Wichtig ist es hierbei, ein passendes Zeckenschutz-Präparat zu verwenden

  • Regelmäßig auf Zecken kontrollieren (besonders die wenig behaarte, dünne Haut an Kopf, Ohren, Achseln, zwischen den Zehen und Innenschenkeln)

  • Zecken sachgemäß entfernen (z.B. Zeckenzange, Zeckenhaken): gleichmäßig und gerade herausziehen

  • Zecke richtig entsorgen (z.B. auf Tixo kleben und über den Hausmüll entsorgen)

  • Für Katzen können Wirkstoffe, die für den Hund bestimmt sind, wie z.B. Permethrin, lebensgefährlich werden. Auch Teebaumöl darf keinesfalls bei Katzen verwendet werden! Hier droht Vergiftungsgefahr!

Zwar gibt es gegen Babesiose derzeit noch keinen Impfstoff, ein Borreliose-Impfstoff ist dafür aber schon länger am Markt. Dieser wird jedoch von Experten sehr unterschiedlich bewertet, also kommt einfach am besten bei uns in der Praxis vorbei oder schreibt uns auf velich.dr@gmail.com und lasst Euch zu diesem Thema individuell beraten! 



Welche Antiparasitika soll ich verwenden? 


Mitttlerweile befinden sich eine Vielzahl an Antiparasitika am Markt, die sich in der Anwendungsform, Wirkungsdauer und Wirkstoff unterscheiden können.

Alle Präparate sind normalerweise weitgehend wasserfest und ein Regenschauer sollte kein Problem sein.

Wirkungsdauer von Antiparasitika:

  • Halsbänder: 5-8 Monate

  • Spot-on's: 3-4 Wochen

  • Tabletten: 3-4 oder bis zu 12 Wochen

Zu beachten ist hier, dass für den Hund oder die Katze verschiedene Präparate benutzt werden müssen. Die Wirkung der Antiparasitika ist auf die Hautoberfläche beschränkt und der Hund/die Katze resorbiert nur äußerst geringe Mengen an Wirkstoff. Die Belastung des Körpers ist so also minimal.

Für genauere Infos zu den verschiedenen Produkten beraten wir Euch natürlich gerne! 




S-O-S! Auf meinem Haustier hat sich eine Zecke festgebissen! Muss ich zum Tierarzt? 


Bedenkt bitte, dass die meisten Zecken harmlos sind, also es herrscht nicht jedes Mal Alarmstufe Rot. Trotzdem sollte man die Zecken gleich entfernen und auf einige Symptome achten.

Typische Symptome können einige Tage oder mehrere Wochen nach dem eigentlich Zeckenbiss auftreten und sind vor allem:

  • Müdigkeit, Schlappheit

  • wechselnde Lahmheit

  • Appetitlosigkeit, Futterverweigerung 

  • Verfärbung des Urins (rötlich/braun)

Falls Euch etwas in der Richtung nach einem Zeckenbiss auffällt, meldet Euch am besten bei uns oder Eurem Tierarzt und kommt in der Praxis vorbei! So seid Ihr im Falle einer Infektion immer einen Schritt voraus! 

Das Entfernen von Zecken ist im Normalfall nicht schwierig, das könnt Ihr also ganz einfach selbst zu Hause machen. Falls Ihr wissen wollt wie, verlinke ich Euch hier ein kleines YouTube Video zu dem Thema.


Hilft es, Zecken auf meinem Hund/meiner Katze mit ätherischen Ölen oder Cremes zu behandeln?"

Auch wenn es hierzu im Internet diverse Theorien gibt, raten wir unbedingt davon ab! Die "Behandlung" der Zecken mit diesen Methoden führt dazu, dass die Zecken noch mehr Speichel und schon verdautes Blut zurück in Euer Haustier "erbrechen", womit auch die Belastung durch Krankheitserreger aus den Zecken deutlich erhört wird. Das hört sich nicht nur eklig an sondern kann auch gefährlich werden!

Also, sobald Ihr eine Zecke seht, am besten einfach so schnell wie möglich mit einer Zange/Pinzette oder notfalls auch langen Fingernägel entfernen! 



Blog verfasst von Nikolaus Velich, DVM





 
 
 

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